Waschmaschine Reparieren oder Neukaufen? Das ist hier die Frage.
Was sich in den Köpfen der Deutschen festgesetzt hat ist… “ Neu ist besser!“ Aber stimmt das auch wirklich? Ist eine neue Waschmaschine tatsächlich besser als eine Reparatur meiner Alten?
In die Überlegung gilt es dementsprechend verschiedene Aspekte mit einzubeziehen. Nicht nur die Wirtschaftlichkeit sollte eine Rolle bei der Entscheidung spielen. Auch Aufwand für Austausch und Aufstellen einer neuen Maschine, Umweltfreundlichkeit, Ressourcenverbrauch und Arbeitsplatzerhaltung durch Reparatur.
Eine neue Waschmaschine ist nicht immer besser
Der Gedanke, eine neue Waschmaschine hält länger als eine reparierte alte, ist nicht mehr Zeitgemäß.
Eine Waschmaschine bekommt man heutzutage schon ab 150€. Für das Geld kann ich nicht mal ein halbes iPhone oder Samsung Smartphone kaufen. Aus diesem Grund sollte man sich überlegen wie viel Qualität in einem billigen Gerät stecken kann?! Hält eine neue und günstige Maschine überhaupt ein Jahr durch?
Heute ist es den Herstellern wichtig billig zu bauen, um billig anbieten zu können oder große Gewinn zu erzielen. Infolgedessen leidet neben der Qualität auch die Langlebigkeit und die Möglichkeit Reparaturen durch zu führen. Bei billigen und auch teuren Geräten kann es deshalb vorkommen, dass eine Maschine im Schadensfall während der Garantie komplett getauscht wird. Im ersten Moment denkt man: “ Cool, ich bekomme eine ganz neue Waschmaschine…“ Aber wenn man weiter denkt sagt es einem, dass das Gerät so billig konstruiert ist, dass ein Austausch billiger ist als eine Reparatur. Demzufolge sind die Produktionskosten extrem niedrig. Das wiederum bedeutet Einsparungen bei der Qualität.
Und was passiert, wenn das Gerät direkt nach der Gewährleistung kaputt geht? Dann hat man wohl Pech gehabt. Nun steht man wieder vor der Fragen: „Reparieren oder neu kaufen?“
Reparatur einer Waschmaschine schafft Arbeitsplätze
Eine Reparatur unterstützt regionale Handwerksbetriebe und erhält somit Arbeitsplätze direkt in der eigenen Region. Statt große Konzerne, lieber ortsansässige Unternehmen finanzieren.
Energie- und Wassersparen
Viele kaufen sich eine neue Waschmaschine um Energie zu sparen. Spart eine neue Maschine wirklich Energie und Wasser?
Die Antwort ist Jein. Waschmaschinen die ab 2013 im Handel verkauft wurden, müssen mindestens die Energieeffizenz Anforderungen der Klasse A+ erfüllen. D.h. wenn Ihre Maschine ab dem Jahr 2013 gekauft wurde, ist diese schon Energie- und Wassersparen konstruiert.
Irgendwann stoßen auch die Hersteller beim Einsparen an Ihre Grenzen. Ein Mindestmenge an Wasser braucht jede Waschmaschine zum Waschen. Und um diese Wassermenge zu erhitzen wird nunmal eine Mindestmenge an Strom benötigt.
Auf die Herstellerangaben sollte man sich nicht verlassen, denn diese werden nur mit Energiespar- und Niedrig-Temperatur-Waschprogrammen erreicht. Für Unterwäsche und Handtücher und gelegentlich auch mal die Sportklamotten sollten jedoch mindestens 60 Grad verwendet werden! Erst dann werden Bakterien abgetötet. Nicht nur Bakterien auf den Kleidungsstücken, sondern auch Bakterien in der Maschine. Wenn das nicht regelmäßig geschieht, fängt die Waschmaschine an zu stinken und zu müffeln. Und dies kann oft nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Umweltschutz
Ist der Gedanke, bei einem Neukauf Wasser und Strom aus umweltfreundlichen Aspekten einzusparen?! Dann darf man auf keinen Fall die für die Herstellung und die Logistik verbrauchten Mengen an Wasser und Energie vergessen (Wasser-Fußabdruck). Neben Wasser und Strom müssen auch verwendete Ressourcen wie Stahl, Edelstahl, Kunststoff, Kupfer, Silber, Gold und viele weitere Edelmetalle und Metalle betrachtet werden. Bei einer Reparatur werden keine Metalle verschwendet UND ich produziere keinen Elektroschrott!!!
44,7 Millionen Tonnen Elektroschrott sind laut The Global E-waste Monitor 2017 weltweit angefallen. Der größte Elektroschrottproduzent ist China mit 7,2 Millionen Tonnen. Gemessen am Pro-Kopf-Aufkommen sind die Chinesen indes mit 5,2 Kilogramm weit von der Weltspitze entfernt. Die Dänen beispielsweise bringen es auf 24,8 Kilogramm, in Norwegen sind es sogar über 28 Kilogramm. Die Deutsche steuern insgesamt 1,9 Millionen Tonnen zum weltweiten E-Schrott bei, macht 22,8 Kilogramm pro Einwohner. Statista
Wirtschaftlichkeit einer Reparatur
Die Wirtschaftlichkeit einer Reparatur liegt immer im Auge des Betrachters. Die einen möchten mehr ausgeben, die anderen weniger. Das sollte jedem selbst überlassen sein. Ein Satz wie: „Eine Reparatur Ihrer Waschmaschine lohnt sich nicht mehr!“ steht einem Techniker oder einem Fremden nicht zu. Bis wann sich eine Reparatur noch lohnt entscheidet der Besitzer. Hier spielen Kriterien mit rein die sich in Zahlen nicht messen lassen.
Die oben schon erwähnten Punkte wiegen daher vielleicht mehr als Geld!
Fazit
Laut der oben aufgeführten Grafik von Staista verursacht Deutschland am meisten kg Elektroschrott pro Einwohner auf der Welt. Für mich eine schreckliche Vorstellung. Eine Reparatur ist nicht so teuer wie es im ersten Moment erscheint – wenn man alle Faktoren mit einbezieht und sich nicht von Werbung und irgendwelchen Versprechen locken lässt.
Kerstin K.
Zuverlässige Elektrogeräte Reparatur in ganz Deutschland
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