
Pflege Mit Nebenwirkungen: Was Weichspüler in der Waschmaschine anrichten können

Klar, Weichspüler macht das Leben leichter. Und die Werbung tut ihr Übriges, um ihren Weichspüler zu vermarkten: langanhaltende Frische, ein angenehmes Tragegefühl und sogar anerkennende Blicke von Kollegen und Freunden. Und tatsächlich erfüllt der Weichspüler seinen Zweck, solange die Waschmaschine einwandfrei funktioniert. Beim letzten Spülgang wird er in die Trommel geleitet, legt sich wie ein pflegender Film um die Fasern und sorgt genau für das angenehme Tragegefühl, das Sie sich wünschen.
Doch wehe, wenn sich Rückstände in den Leitungen oder der Einspülkammer ablagern – dann bleibt der Effekt aus, und die vermeintliche Frische wird zur Täuschung. Weichspüler enthalten Tenside, die sich in der Maschine ansammeln und als Nährboden für Bakterien und Pilze dienen können. Das führt zu unangenehmen Gerüchen – und damit zum Gegenteil dessen, was Weichspüler eigentlich bewirken sollen.
Eigentlich sorgt der Weichspüler mit seinem pflegenden Film für glatte Fasern, reduziert statische Aufladung und verleiht der Wäsche einen angenehmen Duft. Wenn sich der Weichspüler aber auch in der Maschine absetzt, leidet die Hygiene, die Frische – und langfristig sogar die Lebensdauer Ihrer Waschmaschine.
Lesen Sie in unserem Blog, warum und wo sich Weichspüler in der Waschmaschine absetzt, welche Probleme das verursachen kann – und wie Sie diese selbst beheben. Außerdem zeigen wir Ihnen, womit Sie Weichspüler ganz einfach ersetzen können.
Wie genau gelangt der Weichspüler auf die Fasern?
Weichspüler schließen den Waschgang ab: Denn damit der Weichspüler seine volle Wirkung entfalten kann, wird er nicht während des gesamten Waschgangs, sondern erst am Ende, also beim letzten Spülgang, dazugegeben. Dadurch werden Textilien weicher.
Start
Für Weichspüler gibt es ein eigenes Fach in der Waschmittelschublade. Es ist meistens mit einer Blume oder einem Symbol wie "*" gekennzeichnet und nur für die Dosierung von Weichspüler vorgesehen.
Abwarten
Während der Hauptwäsche bleibt der Weichspüler im Fach der Waschmittelschublade. Durch diesen Aufbau wird verhindert, dass der Weichspüler zu früh in die Trommel gespült wird. In der Kammer für den Weichspüler befindet sich ein kleiner, oft herausnehmbarer Einsatz (manchmal ein Röhrchen, manchmal eine Kappe).
Automatisches Einspülen
Ist der Hauptwaschgang abgeschlossen, läuft beim letzten Spülgang Wasser durch das Weichspülerfach. Es wird so lange Wasser eingespült, bis es das notwendige Niveau erreicht; dann erst fließen Weichspüler und Wasser aus der Kammer durch den Zulaufschlauch in die Waschtrommel.
Der Weichspüler entfaltet seine Wirkung in der Trommel und auf der Wäsche
In der Waschtrommel angekommen, mischt sich der Weichspüler mit dem Spülwasser und legt sich auf die Fasern der einzelnen Wäschestücke. Die kationischen Tenside haften an den (durch das Waschen) negativ geladenen Textilfasern. Dadurch erzielt der Weichspüler Effekte wie Weichheit, Duft, weniger Faltenbildung und geringere elektrostatische Aufladung.
Wie wirkt Weichspüler?
Weichspüler besteht hauptsächlich aus kationischen Tensiden, also positiv geladenen waschaktiven Substanzen. Diese lagern sich beim letzten Spülgang auf den Fasern der Wäsche ab und sorgen dafür, dass sie weicher und geschmeidiger wird. Zusätzlich enthalten Weichspüler Duftstoffe, die der Kleidung einen angenehmen Geruch verleihen sollen. Je nach Produkt sind außerdem Konservierungsmittel, Farbstoffe und Verdickungsmittel enthalten, um die Haltbarkeit und Konsistenz zu verbessern. Einige Weichspüler enthalten zudem Silikone oder Pflegestoffe, die das Bügeln erleichtern und die elektrostatische Aufladung von synthetischen Stoffen reduzieren. Da viele der enthaltenen Stoffe biologisch schwer abbaubar sind, gelten Weichspüler aus ökologischer Sicht eher als problematisch.
Weichspüler kann auch unerwünschte Nebenwirkungen haben: Die enthaltenen chemischen Stoffe können eine wasserabweisende Wirkung entfalten, sodass Textilien wie Handtücher, Bettwäsche oder Funktionskleidung weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Zudem warnen Fachleute vor möglichen allergischen Reaktionen – insbesondere durch zugesetzte Duftstoffe.
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Typische Probleme durch Weichspülerrückstände
Gerade weil Weichspüler erst ganz am Ende des Waschgangs eingespült wird, kann es mit der Zeit zu Ablagerungen kommen, die den reibungslosen Betrieb der Waschmaschine stören. Rückstände verbinden sich mit Bakterien und Pilzen zu einem sogenannten Biofilm, der sich besonders in der Waschmittelschublade, im Einspülschlauch und an der Trommelinnenwand absetzt. Dieser Prozess wird begünstigt, wenn dem Weichspüler tierische Fette zugesetzt sind. Weichspüler enthält Inhaltsstoffe wie kationische Tenside, Duftstoffe, Wachse und Fette, die bei niedrigen Temperaturen – insbesondere unter 40 Grad – nur schlecht wasserlöslich sind. Schon beim Einspülen kann sich entlang der Zuleitungen eine schmierige Schicht bilden. Mit der Zeit lagern sich dort zusätzlich Waschmittelreste, Flusen und Schmutz ab, die sich mit dem Weichspülerfilm verbinden und zähe Beläge bilden. Sie können den Wasserfluss behindern und zu unangenehmen Gerüchen führen.
Besonders betroffen davon sind Trommel und Bottich, denn auch dort können sich Rückstände absetzen – meist unsichtbar, aber dennoch problematisch. Sie bieten ideale Bedingungen für Bakterien, Schimmel und weiteren Biofilm, was langfristig zu einem muffigen Geruch in der Maschine und auf der frisch gewaschenen Wäsche führen kann. In schweren Fällen wird sogar die Funktion der Maschine beeinträchtigt, etwa durch Störungen am Wasserstandssensor oder durch Ablagerungen an sensiblen Bauteilen wie dem Heizstab.
Wenn das Flusensieb oder die Laugenpumpe durch Weichspülerrückstände verstopft ist, zeigt die Waschmaschine oft erste Warnsignale: Das Wasser läuft nicht mehr richtig ab, der Spülvorgang wird unterbrochen oder die Maschine bleibt mitten im Programm stehen. In manchen Fällen gibt sie eine Fehlermeldung aus oder die Wäsche kommt tropfnass aus der Trommel, weil der Schleudergang nicht richtig durchgeführt wurde.
Die Ursache liegt darin, dass sich durch die fett- oder wachshaltigen Bestandteile des Weichspülers zusammen mit Flusen und Waschmittelresten eine zähe Masse bildet. Diese Ablagerungen setzen sich im Flusensieb und an den beweglichen Teilen der Laugenpumpe fest. Das Wasser kann dadurch nicht mehr ungehindert abfließen und zu einem Rückstau führen. Die Pumpe muss gegen Widerstand arbeiten, was sie stark belastet. In schweren Fällen blockiert sie vollständig oder läuft heiß und schaltet sich zum Selbstschutz ab.
Wenn dieses Problem nicht rechtzeitig erkannt wird, kann es zu Folgeschäden kommen – etwa einer beschädigten Pumpe oder einem überlaufenden Gerät. Deshalb ist es wichtig, bei ersten Anzeichen wie ungewöhnlichen Geräuschen beim Abpumpen, Restwasser in der Trommel oder Störungen im Programmablauf zu reagieren und das Sieb sowie die Pumpe zu reinigen. Andernfalls kann ein einfach zu behebendes Problem schnell zu einem kostenintensiven Defekt werden.
Wahrnehmbares Zeichen für das Problem ist der muffige Geruch aus der Waschmaschine. Gleichzeitig riecht die frisch gewaschene Wäsche unangenehm, ist rau und knittert stark.
Unsere Tipps, um Ablagerungen zu vermeiden
- Durch Weichspüler verursachte Probleme lassen sich mit ein paar einfachen Maßnahmen leicht verhindern:
- Weichspüler richtig dosieren: Nie mehr als empfohlen
- Reinigen Sie regelmäßig die Waschmittelschublade
- Überprüfen Sie, ob der Weichspüler zu alt ist. Wenn er alt ist, kann er zu dickflüssig sein und deshalb nicht vollständig in die Trommel gespült werden.
Schalten Sie regelmäßig das Waschprogramm für Kochwäsche ein (90° C) und geben Sie zum leeren Waschgang etwas Essig oder Maschinenreiniger dazu.
Wenn Sie diese einfachen Tipps beachten, beugen Sie nicht nur Ablagerungen und Funktionsstörungen vor, sondern sorgen auch für dauerhaft hygienische Wäsche und eine lange Lebensdauer Ihrer Maschine.
Wann lohnt sich eine Reparatur?
Und vor allem bei Überdosierung drohen Schäden an der Waschmaschine, die mit einer verstopften Einspülkammer beginnen und mit einem defekten Magnetventil oder einer fehlerhaften Ablaufpumpe enden können. Wer einmal den Einspülweg von Weichspülerresten befreit hat, kann sich gut vorstellen, wie eine mit Fasern und Weichspüler zugesetzte Ablaufpumpe aussehen wird.
In solchen Fällen schafft unser Fachbetrieb Abhilfe. Eine Reparatur ist meist deutlich günstiger und nachhaltiger als ein Neukauf – und verlängert die Lebensdauer Ihrer Waschmaschine erheblich.
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Ohne Weichspüler geht es auch!
Nicht immer muss es Weichspüler sein, denn neben dem typischen Waschpulverduft gibt es andere Mittel, um Ihrer Wäsche einen angenehmen Duft zu verleihen:
- Ersetzen Sie Weichspüler durch Essig: Dazu 30 bis 60 ml weißer Haushaltsessig (keine Essigessenz!) in das Weichspülerfach einfüllen. Damit wirken sie nicht nur dem Kalk im Wasser entgegen, sondern desinfizieren im gleichen Schritt Ihre Waschmaschine.
- Geben Sie Zitronensäure dazu: Lösen Sie 1 bis 2 Esslöffel in Wasser auf, geben Sie die Mischung in das Weichspülerfach. Durch die gelöste Zitronensäure ist Ihre Wäsche nicht nur weich, sondern verströmt einen leichten Duft. Nicht bei Fasern tierischen Ursprungs wie Wolle oder Seide verwenden!
- Auch Natron hilft: 1 bis 2 Löffel zum Waschpulver hinzugeben. Auch hier gilt: nicht bei Seide oder Wolle verwenden.
- Viele Hersteller setzen mittlerweile auf sogenannte Wäscheparfüms: Sie werden direkt in die Waschtrommel gegeben und sorgen für einen langanhaltenden Duft, helfen aber nicht dabei, dass die Kleidungsstücke weich werden.
- Im Trockner können Sie Wollbälle mit ätherischen Ölen beträufeln: Zwei oder drei Tropfen sorgen dafür, dass Ihre Wäsche angenehm riecht. Der Pluspunkt: Durch die Wollbälle trocknet Ihre Wäschen wesentlich schneller.
- Sogenannte Trockner-Tücher werden zu der nassen Wäsche in den Trockner gelegt und setzen ihren Duft durch die warme Luft frei. Sie sorgen auch dafür, dass Ihre Wäsche weich wird.
Fazit:
Weichspüler ist umstritten, da er nur einen kurzfristigen und teuer bezahlten Nutzen bietet. Die Wäsche kommt zwar gut duftend und weich aus der Waschmaschine, aber die Bestandteile tierischen Ursprungs sorgen dafür, dass sich ein unhygienischer Biofilm an der Waschtrommel bilden kann. Kümmert man sich nicht darum, wird die Wäsche im Laufe der Zeit nicht mehr richtig sauber und riecht übel. Deshalb reinigen Sie Ihre Waschmaschine regelmäßig (wie, dass zeigt unser Techniker hier), damit Sie diesen Problemen vorbeugen. Und damit verlängern Sie die Lebenszeit Ihres Geräts.
Wenn Sie ganz auf Weichspüler verzichten wollen, bieten sich neben Hausmitteln wie Essig auch Waschsoda oder Natron als kostengünstige Alternative an. Und es gibt beispielsweise Duftperlen für die Waschmaschine oder Trockner-Blätter oder Wollbälle für den Trockner.
Sie müssen nicht auf frische, angenehm duftende Wäsche verzichten: Egal, ob Sie auf Weichspüler nicht verzichten möchten oder auf der Suche nach einer Alternative sind. Und mehr rund um Waschmaschinen, Pflege und Reparatur finden Sie in unserem Blog – schauen Sie einfach mal vorbei!
Susanne Epple
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Susanne Epple
