
Fein gemahlen, voll im Geschmack: Welches Mahlwerk steckt in Kaffeevollautomaten?

Kaffeevollautomaten sind für viele ein täglicher Genussbringer – und das nicht ohne Grund. Sie kombinieren Komfort mit Frische und liefern auf Knopfdruck aromatischen Kaffee, Espresso oder eine andere Kaffeespezialität. Doch ein entscheidender Bestandteil für Geschmack und Qualität verbirgt sich im Inneren: das Mahlwerk. Es bestimmt, wie fein oder grob die Kaffeebohnen gemahlen werden, wie gleichmäßig die Extraktion verläuft und wie viel Aroma anschließend die Tasse füllt.
Kegel- und Scheibenmahlwerke leisten den Hauptanteil beim Mahlen der Bohnen – doch auch das Material, aus dem sie bestehen, spielt eine entscheidende Rolle. In modernen Kaffeevollautomaten bestehen die Mahlwerke überwiegend aus Keramik oder Edelstahl.
Das Kegelmahlwerk: Leise!
Ein Kegelmahlwerk zerkleinert Kaffeebohnen langsam zwischen einem feststehenden Außenkegel und einem rotierenden Innenkegel. Durch die konische Form der Bauteile werden die Bohnen gleichmäßig in einen sich verengenden Spalt gezogen und dort unter geringem Druck gemahlen. Durch diesen Aufbau mahlen Kegelmahlwerke viel leiser als es Scheibenmahlwerke tun. Und das Ergebnis ist ein sehr gleichmäßiges Mahlgut, das ideal für eine aromatische Extraktion ist. Da die Reibung beim Mahlen gering ist, entsteht kaum Hitze – was vermutlich dazu beiträgt, dass die empfindlichen Aromen der Bohne besser erhalten bleiben.
Kegelmahlwerke sind in vielen hochwertigen Kaffeevollautomaten zu finden. Hersteller wie Jura, De’Longhi, Saeco, Philips oder Melitta setzen je nach Modell auf diese Bauform – teils mit Edelstahl-, teils mit Keramikmahlwerk. Besonders Modelle wie die De’Longhi Dinamica, die Jura ENA- oder E-Serie oder die Philips LatteGo-Reihe verwenden Kegelmahlwerke.
Ein Kegelmahlwerk kann aus Edelstahl oder Keramik bestehen, wobei beide Materialien unterschiedliche Eigenschaften mitbringen. Edelstahl ist robust, widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung und meist günstiger in der Herstellung. Es erwärmt sich jedoch schneller, was bei intensiver Nutzung das Kaffeearoma möglicherweise beeinträchtigen kann. Keramik hingegen gilt als besonders temperaturstabil und aromaschonend, ist dafür aber spröder und empfindlicher gegenüber harten Fremdkörpern im Mahlgut. Welche Variante besser geeignet ist, hängt letztlich vom persönlichen Anspruch und Nutzungsverhalten ab.
Scheibenmahlwerk: Für gleichmäßiges Mahlen
Ein Scheibenmahlwerk funktioniert über zwei kreisförmige, flach übereinanderliegende Mahlscheiben – eine davon ist fest montiert, die andere rotiert. Die Kaffeebohnen gelangen durch die Mitte der Scheiben hinein und werden durch die Zentrifugalkraft nach außen befördert. Dort zerkleinern sie sich zwischen den gezahnten Flächen beider Scheiben. Die feine Einstellung des Abstands bestimmt den Mahlgrad – je geringer der Abstand, desto feiner das Mahlgut. Diese Bauform sorgt für eine besonders gleichmäßige Partikelgröße, was die Qualität der Kaffeeextraktion positiv beeinflussen kann.
Bei der Materialwahl kommen meist Edelstahl oder Keramik zum Einsatz. Edelstahlmahlwerke sind robust, kostengünstig und widerstandsfähig gegen mechanische Belastung. Sie neigen jedoch dazu, sich beim Mahlen stärker zu erwärmen, was wie bereits erwähnt, das Aroma leicht beeinträchtigen kann, aber nicht muss. Keramikmahlwerke dagegen bleiben temperaturstabil, arbeiten leiser und können das Aroma schonen, sind dafür aber empfindlicher gegenüber harten Fremdkörpern in den Bohnen.
Scheibenmahlwerke finden sich unter anderem in Kaffeevollautomaten von Siemens, Bosch, Krups, Jura und Melitta – etwa in der Siemens EQ-Serie, der Bosch Vero-Serie oder der Krups Evidence-Reihe. Der Unterschied in der Kaffeequalität zwischen Edelstahl und Keramik ist für die meisten Nutzer gering, für Kaffeeliebhaber möglicherweise durchaus spürbar.
Das Schlagmahlwerk
Mittlerweile sind Schlagmahlwerke - oder Schlagmessermahlwerk wie sie auch genannt werden - nahezu unbekannt. Wir nennen es hier, um das Bild zu vervollständigen. Ein Schlagmahlwerk funktioniert ganz anders als Kegel- oder Scheibenmahlwerke. Es besteht aus einem schnell rotierenden Messer oder Schlagwerk, das die Kaffeebohnen mit hoher Geschwindigkeit zerschlägt oder zerschneidet, ähnlich wie ein Mixer. Die Bohnen werden dabei eher zerrissen als fein gemahlen, was zu einem ungleichmäßigen Mahlgrad führt. Dieses Mahlverfahren erzeugt oft mehr Hitze, was das Aroma der Bohnen deutlich beeinträchtigen kann.
Schlagmahlwerke sind heute vor allem in günstigen oder älteren Kaffeevollautomaten und auch in einfachen Kaffeemühlen zu finden, zum Beispiel bei manchen Modellen von Krups oder Einsteigergeräten anderer Hersteller. Aufgrund ihrer Bauweise und der geringeren Mahlqualität sind sie in hochwertigen Vollautomaten kaum noch zu finden.
Was ist besser: Kegelmahlwerk oder Scheibenmahlwerk?
Diese Frage haben wir uns auch gestellt – und die Antwort lautet: Es kommt darauf an! Beide Mahlwerkstypen haben ihre Stärken, und für den privaten Gebrauch liefern sie durchweg gute Ergebnisse.
Das Kegelmahlwerk arbeitet besonders schonend. Durch die konische Bauweise entsteht wenig Reibung, was wiederum bedeutet: weniger Hitze und ein möglicher aromaschonender Mahlvorgang. Außerdem sind Kegelmahlwerke meist etwas leiser und verbrauchen weniger Energie – ein echter Pluspunkt, wenn Sie morgens in Ruhe Ihren Kaffee genießen wollen.
Das Scheibenmahlwerk dagegen ist der Favorit vieler Profis. Es sorgt durch seine flache, scheibenartige Konstruktion für ein sehr gleichmäßiges Mahlgut – besonders wichtig bei der Zubereitung von Espresso oder anderen Spezialitäten, bei denen ein präzise gemahlenes Kaffeemehl die Geschmacksgrundlage ist. Scheibenmahlwerke sind in der Regel etwas langlebiger und robuster, besonders wenn sie regelmäßig genutzt werden.
Reinigen
Wenn von der Reinigung und Pflege eines Kaffeevollautomaten die Rede ist, geht es meist um die Brüheinheit und das Milchsystem. Das Mahlwerk bleibt dabei häufig außen vor – obwohl es genauso wichtig ist. Ein Reinigungsprogramm kann das Mahlwerk nicht vollständig säubern, auch wenn es oft Teil einer sogenannten „Komplettreinigung“ ist. Ob Ihr Gerät mit einem Scheiben- oder Kegelmahlwerk ausgestattet ist, spielt dabei keine Rolle – beide Varianten benötigen gelegentlich eine manuelle Reinigung, um dauerhaft eine gute Mahl- und Kaffeequalität zu gewährleisten.
Reinigungsprogramme spülen in der Regel nur die Brühgruppe und Leitungen mit heißem Wasser durch – das eigentliche Mahlwerk wird dabei nicht direkt erreicht, da es weder von Wasser durchflossen wird noch mechanisch gereinigt werden kann. Rückstände von Kaffeefett, feinem Mahlstaub oder Ölen bleiben also im Inneren des Mahlwerks zurück.
Einige Hersteller bieten spezielle Reinigungstabletten an, die für das Mahlwerk bestimmt sind. Diese lösen zwar oberflächlich Fett und Partikel, ersetzen aber keine manuelle Reinigung. Vor allem, wenn Ihr Gerät häufig benutzt wird oder Sie ölige Bohnen nutzt, reicht das Reinigungsprogramm nicht aus, um das Mahlwerk dauerhaft sauber zu halten.
Wenn Sie Ihr Mahlwerk gründlich reinigen möchten, sollten Sie – so weit vom Hersteller erlaubt – den Bohnenbehälter entfernen, das Mahlwerk freilegen und vorsichtig mit einem Pinsel oder einer weichen Bürste reinigen. In manchen Modellen lässt sich das Mahlwerk sogar ganz ausbauen und reinigen – dafür sollten Sie sich aber an einen Fachmann wenden.
Reparieren
Ob es um die Reinigung oder eine Reparatur des Mahlwerks geht – beides ist weniger vom verwendeten Material oder Mahlwerktyp abhängig, sondern vielmehr davon, wie das jeweilige Modell vom Hersteller konstruiert wurde. Entscheidend ist also, wie das Gerät den Zugang zum Mahlwerk erlaubt.
Treten Probleme mit dem Mahlwerk eines Kaffeevollautomaten auf, zeigen sie sich häufig durch Veränderungen in Geschmack und Geräuschpegel. Wenn der Kaffee plötzlich deutlich schwächer oder bitter schmeckt, liegt das oft an einer falschen Mahlmenge oder einer ungleichmäßigen Mahlung. Ungewöhnlich laute Geräusche, Knacken oder Schleifen während des Mahlvorgangs deuten auf Fremdkörper oder verschlissene Bauteile hin. Wenn kaum noch Kaffee aus dem Auslauf kommt, obwohl Bohnen eingefüllt sind, kann das Mahlwerk blockiert oder defekt sein.
In solchen Fällen sollte das Mahlwerk sorgfältig überprüft und gegebenenfalls gereinigt oder ausgetauscht werden.
Den passenden Techniker dafür finden Sie direkt bei uns!
Fazit:
Ob ein Scheibenmahlwerk wirklich „besser“ ist als ein konisches, hängt stark davon ab, worauf man Wert legt. Scheibenmahlwerke – ob flach oder leicht gewölbt – mahlen sehr gleichmäßig und gelten deshalb in der professionellen Gastronomie oft als erste Wahl, vor allem, wenn es um exakte Partikelgrößen für Espresso geht. Sie benötigen jedoch meist eine höhere Drehzahl, was mehr Hitze erzeugen kann. Das kann bei sehr empfindlichen Bohnen minimale Aromaverluste verursachen. Konische Mahlwerke arbeiten langsamer, erzeugen weniger Hitze und sind kompakter gebaut. Sie eignen sich besonders gut für Vollautomaten, weil sie energiesparend sind und weniger oft nachjustiert werden müssen. In puncto Geschmack gibt es bei hochwertigen Modellen beider Bauarten keine riesigen Unterschiede – der größere Unterschied liegt eher in der Bauform, der Geräuschentwicklung und der Wartungsfreundlichkeit.
Beim Vergleich von Edelstahl- und Keramikmahlwerken kursieren viele Halbwahrheiten. Keramikmahlwerke sind korrosionsfrei, sehr hart und behalten lange ihre Schärfe. Sie sind allerdings etwas spröder, sodass sie bei einem harten Fremdkörper wie einem kleinen Stein aus der Kaffeetüte eher absplittern können. Edelstahlmahlwerke sind robuster gegenüber solchen Stößen, können aber durch Reibung und Hitze mit der Zeit minimal an Schärfe verlieren. Bei normalem Hausgebrauch halten beide Varianten viele Jahre, wenn sie gepflegt und sauber gehalten werden. Die Aussage, Edelstahl halte grundsätzlich länger, stimmt so pauschal nicht – hier spielt eher die Qualität des Materials und die Verarbeitung die entscheidende Rolle als der reine Werkstoff.
Der Reparaturaufwand ist von Fall zu Fall unterschiedlich, denn er ist stark Modell und Hersteller abhängig. Bei vielen Kaffeevollautomaten ist das Mahlwerk als komplette Einheit eingebaut; das macht Reparaturen einfacher, schneller und kostengünstiger. In solchen Fällen bietet der Hersteller nur das ganze Modul als Ersatzteil an, und nicht die einzelnen Komponenten wie Mahlscheiben, Motor oder Lager. Und das bedeutet: Wenn beispielsweise nur eine Mahlscheibe stumpf ist, muss trotzdem das gesamte Mahlwerk ausgetauscht werden – einfach, weil keine Einzelteile verfügbar sind.
Kurz gesagt: Technisch muss nicht immer das komplette Mahlwerk ersetzt werden – praktisch muss es sein, weil es schneller geht, günstiger ist und einzelne Ersatzteile nicht immer verfügbar sind.
Alles rund um Kaffeevollautomaten – die besten Pflegetipps, welche Defekte auftreten und welche davon Sie selbst beheben können - gibt es hier!
Susanne Epple
Zuverlässige Elektrogeräte Reparatur in ganz Deutschland
5 |
4 |
3 |
2 |
1 |
Kaffeemaschinen Reparatur Werkstatt Gransee
16775 Gransee
Reparatur Service für Kaffeemaschinen Walldürn
74731 Walldürn
Kaffeemaschinen Reparatur Werkstatt Greifswald
17489 Greifswald
Kaffeemaschinen Reparatur Service Augsburg
86153 Augsburg
Alle Kategorien
Autor
Susanne Epple
